Sexuelle Funktionsstörungen – wenn Nähe zur Belastung wird
Sexualität gehört zu unserem Menschsein. Sie ist mehr als körperlicher Kontakt , sie bedeutet Intimität, Geborgenheit, Freude und Verbundenheit.
Wenn dieses Erleben gestört ist, leiden nicht nur das Selbstwertgefühl und die eigene Zufriedenheit, sondern oft auch die Partnerschaft.
Viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens Schwierigkeiten in diesem Bereich.
Zu den in der ICD-11 beschriebenen sexuellen Funktionsstörungen gehören u. a.:
- vermindertes sexuelles Verlangen oder der Verlust von Lust,
- Erregungsstörungen (z. B. Erektionsprobleme beim Mann oder ausbleibende Lubrikation bei der Frau),
- Orgasmusstörungen – verzögert, abgeschwächt oder ausbleibend,
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie, Vaginismus),
- vorzeitiger oder verzögerter Samenerguss.
Warum entstehen sexuelle Funktionsstörungen?
Die Ursachen sind selten rein körperlich. Viel häufiger wirken verschiedene seelische und zwischenmenschliche Faktoren zusammen:
- Stress und Druck – z. B. im Beruf oder durch hohe Erwartungen im Privatleben.
- Leistungs- und Versagensängste – die Sorge, „funktionieren“ zu müssen.
- Beziehungskonflikte – ungelöste Spannungen wirken sich unmittelbar auf die Sexualität aus.
- Negative Erfahrungen oder Traumata – sie können das Vertrauen in den eigenen Körper und in die Intimität erschüttern.
- Gefühle wie Scham, Schuld oder Angst, die unbewusst das sexuelle Erleben blockieren.
Wenn Sexualität belastet ist, verstärken sich die Probleme oft gegenseitig: Aus einer anfänglichen Schwierigkeit wird schnell ein Kreislauf aus Druck, Rückzug, Vermeidung und Unsicherheit.
Wie Psychotherapie helfen kann
In meiner Praxis biete ich einen geschützten, wertfreien Raum, in dem Sie offen über diese Themen sprechen können. Es geht nicht um Schuld oder Versagen , sondern darum, zu verstehen, was hinter den Beschwerden steckt, und neue Wege zu eröffnen.
- Verhaltenstherapie unterstützt Sie dabei, hemmende Gedanken und belastende Muster zu erkennen und zu verändern. Gemeinsam entwickeln wir neue Denkweisen und Verhaltensmöglichkeiten, die zu mehr Freiheit und Sicherheit in der Sexualität führen.
- Hypnose kann helfen, innere Blockaden aufzulösen, den Zugang zu unbewussten Ressourcen zu öffnen und das Vertrauen in den eigenen Körper zu stärken. Viele Betroffene erleben dadurch eine deutliche Entlastung von Leistungsdruck und Ängsten.
- Integrativer Ansatz – wenn es sinnvoll ist, kombiniere ich beide Methoden, um auf bewusster und unbewusster Ebene Veränderungen zu ermöglichen.
Ziel der Behandlung
Sexualität soll wieder etwas Natürliches und Bereicherndes sein – frei von Angst, Druck oder Schmerz. In der Psychotherapie geht es darum, Vertrauen zurückzugewinnen, Selbstwert und Körpergefühl zu stärken und Intimität wieder als Quelle von Nähe und Freude zu erleben.